Ausstellung - Vanuatu - Pouvoirs des femmes

Vanuatu: Frauenpower ist in zweierlei Hinsicht ein Ereignis: aufgrund der Seltenheit des Themas und des neuartigen Ansatzes. Die letzte große Ausstellung über Vanuatu fand 1996 statt. Sie war im Musée national des Arts d'Afrique et d'Océanie in Paris, im Museum der Kulturen in Basel, im Centre culturel Jean-Marie Tjibaou in Nouméa und im Centre culturel du Vanuatu in Port-Vila zu Gast gewesen. In La Rochelle widmet sie sich den Frauen unter verschiedenen Aspekten: ihrem Platz in den traditionellen Kulturen, dem Blick der Männer auf sie, ihrer Rolle bei der Weitergabe der Identität und ihrer Neudefinition in einer Welt im Übergang, ihrem Engagement im Widerstand während der Kolonialzeit und im Kampf um die Unabhängigkeit.

Vanuatu besteht aus einem Archipel von 83 Inseln und Inselchen im Herzen des Pazifischen Ozeans. Das Land zeichnet sich durch einen großen Reichtum an Flora und Fauna aus und weist auch eine große kulturelle Vielfalt auf. Mehr als 130 verschiedene Sprachen werden dort gesprochen. Da es regelmäßig von Wetterkatastrophen heimgesucht wird, hat es eine starke Widerstandsfähigkeit bewiesen. Der Brauch: Kastom in der Landessprache, vereint die Nation. Sie strukturiert die Beziehungen zwischen Frauen und Männern mit spezifischen und sich ergänzenden Rollen. Bis vor knapp dreißig Jahren wurde angenommen, dass die männliche Repräsentation in der öffentlichen, politischen und sakralen Sphäre die Frauen in den Hintergrund drängt. Seitdem haben Forscher ihre Macht bei der Bewahrung von Bräuchen und ihre Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene natürliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen hervorgehoben. Dies ist das Anliegen der Ausstellung.

Vanuatu: Frauenpower ist in sieben große Themenbereiche gegliedert: von der Identität des Archipels über die Macht der Frauen bis hin zu Kreativität, Resilienz, Zeremonien usw., die aus den verschiedenen Blickwinkeln der Archäologie, Ethnografie, Geschichte und zeitgenössischen Kunst behandelt werden. Sie vereint rund 100 historische und zeitgenössische Objekte, Kunstwerke, Fotografien und Videos aus den Sammlungen von Rochefort, dem Musée du Quai Branly - Jacques Chirac in Paris, dem Museum der Kulturen in Basel, dem Musée Hèbre in Rochefort-sur-Mer, dem Musée des Beaux-Arts in Chartres und aus Privatsammlungen.


Die Ausstellung wurde auf Initiative von Élise Patole-Edoumba, Konservatorin einer Einrichtung für Kulturerbe, Direktorin der Museen für Kunst und Geschichte und des Naturkundemuseums von La Rochelle und Kuratorin der Ausstellung, und Francklyne Bong aus Vanuatu, Doktorand in Tourismussoziologie an der Universität Angers und assoziierte Kuratorin, konzipiert. Sie stützt sich auf die Sammlung des Museums von La Rochelle, die nach der des Musée du Quai Branly - Jacques Chirac die zweitgrößte in Frankreich ist. Ein Dutzend internationale Wissenschaftler wurden hinzugezogen.

Diese Ausstellung trägt das Label "d'intérêt national". In dieser Eigenschaft wird sie vom Kulturministerium / DRAC Nouvelle-Aquitaine unterstützt.